Nicole Westig

Podiumsdiskussion bei den Liberalen Frauen Oberhausen mit vielen Stimmen aus der Pflegepraxis

Zu einer virtuellen Podiumsdiskussion über die Zukunft der Pflege hatten die Liberalen Frauen Oberhausen in dieser Woche Nicole Westig eingeladen.  Die pflegepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagfraktion gab zu Beginn einen Überblick über die aktuellen Projekte der Bundesregierung zum Beispiel bei der künftigen Personalbemessung in Kliniken und bei der Anerkennung ausländischer Fachkräfte. Außerdem plädierte sie für bundeseinheitliche Qualitätsstandards in der Pflegeassistenzausbildung und den Ausbau Pflegewissenschaften und -forschung sowie Pflegepädagogik. Ein wichtiges Projekt der Bundesregierung ist die Schaffung des neuen Berufsbildes der „Community Health Nurse“, die als hochqualifizierte akademisierte Pflegekraft auch ärztliche Tätigkeiten übernehmen und dabei insbesondere für eine gute Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum sorgt. Ergänzt wurden Westigs Ausführungen durch Beiträge von Bettina Houben, Ärztin für Allgemeinmedizin in Köln, und Jennifer Schnettler, Pflegekraft in der ambulanten Pflege in Dinslaken. In dem anschließenden lebhaften Austausch kamen zahlreiche Pflegekräfte, aber auch die Betreiber eines privaten Pflegeunternehmens zu Wort, denen Westig als eine der tragenden Säulen des Pflegesystems besonders dankte. Übereinstimmend berichteten alle von bürokratischen Hemnissen, dem Fachkräftemangel und der Überforderung von Auszubildenden. Deutlich wurde, dass sich Pflegende noch mehr als eine bessere Bezahlung eine dringende Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und verlässliche Dienstpläne wünschen. Besorgt zeigte sich Westig von Aussagen, dass immer mehr Tagespflegeplätze frei bleiben, da diese inzwischen zu teuer sein. „Wenn sich pflegende Angehörige die Tagespflege nicht mehr leisten können, ist das eine zusätzliche Belastung für sie. Wenn sie uns wegbrechen, haben wir ein großes Problem. Hier müssen wir unbedingt Abhilfe schaffen“, so Westig.

Liberale Frauen NRW