Plenarrede zur Krise in den Kinderkliniken
Über die Debatte im Bundestag berichten unter anderem der Spiegel und das Deutsche Ärzteblatt.
In der 76. Sitzung des Deutschen Bundestages hat Nicole Westig MdB, pflegepolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion, zur prekären Lage in deutschen Kinderkliniken gesprochen. Dabei betonte sie unter anderem die schnelle Einigkeit der Ampelregierung, auf die derzeitige Situation zu reagieren. Gleichzeitig appellierte sie auch an die Verantwortung der Länder.
„Laut RKI leidet fast jeder Zehnte hierzulande aktuell an einer Atemwegserkrankung, das sind beinahe neun Millionen Menschen. In besonderem Maße sind Schulkinder zwischen fünf und 14 Jahren betroffen.“ Zu Beginn ihrer Rede ging Nicole Westig auf die aktuelle Situation in deutschen Kinderkliniken ein. Keine freien Betten oder lange Anfahrtswege für weit entfernte Kliniken, in die schwer kranke Kinder gebracht werden müssen sind die Auswüchse der derzeitigen Lage in den Kliniken. Gleichzeitig mahnte Nicole Westig: „Das ist eine Entwicklung, die uns alle entsetzt. Gleichwohl kommt sie nicht überraschend.“ Dass sich Kinderstationen in unserem Land in großen Schwierigkeiten befinden, war seit langem bekannt. Trotzdem hat es über viele Jahre hinweg keine gesetzgeberische Initiative gegeben, um hier entgegenzuwirken.
„Die Ampelregierung war sich schnell einig, an dieser schwierigen Situation etwas zu ändern“
Nicole Westig betonte, wie entschlossen die Ampelkoalition der Krise entgegnen will: „Die Ampelregierung war sich schnell einig, an dieser schwierigen Situation etwas zu ändern. In der Pädiatrie kurzfristig für eine auskömmliche Finanzierung zu sorgen, haben wir in unserem Koalitionsvertrag festgehalten. Mit dem gerade verabschiedeten Krankenhauspflegeentlastungsgesetz sind wir den ersten Schritt in diese Richtung gegangen.“ Die Kinderkliniken und Kinderstationen werden in den nächsten zwei Jahren mit jeweils 300 Millionen Euro unterstützt.
Auch wenn dieser Schritt für den jetzigen Winter zu spät kommt: er ist getan. Und das wissen die Kinderkliniken zu schätzen. Nicole Westig kündigte weitere Schritte an: „Wir müssen dahin kommen, die Versorgungsstruktur aus der Sicht der Familien zu denken. Auch deshalb werden wir die Richtung hin zu mehr Ambulantisierung einschlagen. Denn Menschen werden zuhause am besten gesund und das gilt insbesondere für Kinder.“