Nicole Westig

Fahrplanänderungen am ICE-Bahnhof Siegburg benachteiligen vor allem die Pendler

ICE

Angesichts der anhaltenden und deutlichen Kritik an den Fahrplanänderungen am ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn zum Fahrplanwechsel im Dezember hat die Bahn jetzt versucht, die Hintergründe der Entscheidung zu erläutern. Das Fernverkehrsangebot am ICE-Bahnhof Siegburg werde zwar ausgedünnt, aber dies werde durch qualitative Verbesserungen wie schnellere Reisezeiten, zusätzliche Sitzplatzkapazitäten und die Konzentration auf die nachfragestärksten fünf Reiseziele Frankfurt Flughafen, Frankfurt Hbf, München, Stuttgart und Mannheim aufgewogen. Insgesamt würden viele Regionen und damit die Mehrheit der Fahrgäste von den Änderungen profitieren. Für Nicole Westig, Bundestagsabgeordnete und Kreisvorsitzende der FDP Rhein-Sieg, ist diese Argumentation wenig überzeugend: „Die Bahn macht es sich sehr einfach, wenn sie alle Fahrgäste in einen Topf wirft und beispielsweise nicht zwischen Urlaubsreisenden und Pendlern unterscheidet. Wenn ich für ein verlängertes Wochenende nach München fahre, kommt es mir nicht auf eine Viertelstunde zusätzliche Fahrzeit oder eine verschobene Abfahrtszeit an, aber wenn ich jeden Tag nach Frankfurt pendle, zählt die perfekte Abfahrzeit und jede Minute gerade in den frühen Morgenstunden. Die vielen Pendlerinnen und Pendler aus unserer Region, die auf gute Verbindungen nach Frankfurt angewiesen sind, haben durch die weggefallenen ICE-Halte erhebliche Nachteile. Zudem fahren viele ICEs nicht mehr den Frankfurter Hauptbahnhof, sondern nur noch den Flughafen an. Ich appelliere daher an die Bahn, ihre Entscheidung zu überdenken und beim nächsten Fahrplanwechsel für die Fahrstrecke Frankfurt am Main und Siegburg/Bonn zu einem attraktiven Angebot zurückzukehren.“