Nicole Westig

Letztes Schulfest des Nonnenwerth-Gymnasiums

Mit einem wunderbaren Schulfest schloss die Nonnenwerther-Schulgemeinschaft des Franziskus Gymnasiums Nonnenwerth (FGN) das Schuljahr. Nicole Westig, deren Kinder selbst Alumni der Schule sind, zeigte sich gerührt von dem wunderbaren Fest. In einer emotionalen Botschaft fasst sie ihre Gedanken zur Schulschließung, die man vergeblich versuchte, mit allen Mitteln zu verhindern, zusammen:

„Mit einem großen Fest nahm die Nonnenwerter Familie Abschied von ihrer traditionsreichen Schule. Mehr als 1000 Gäste hatten sich eingefunden und bekamen ein wunderbares Programm dargeboten. Wie schon zu den Schulzeiten meiner Kinder hat mich einmal mehr die Vielseitigkeit der musikalischen Darbietungen sehr beeindruckt.

Umso fassungsloser stehe ich mit allen Beteiligten vor dem unrühmlichen Ende der über 175jährigen Schultradition. Gerade einmal zwei Jahre nachdem schwer nachvollziehbaren Verkauf von Schule und Insel an einen amerikanischen Investor muss das Gymnasium nun schließen - angeblich, weil der Brandschutz nicht zu gewährleisten sei. In beispielhafter Form haben sich Eltern zusammengeschlossen und gemeinsam mit ihren Kindern und dem Lehrerkollegium für den Erhalt gekämpft - leider vergeblich.

Das Ende von Nonnenwerth bedeutet auch den Verlust eines außergewöhnlichen Angebots in der Bildungslandschaft unserer Region: Der bilinguale Zweig mit Englisch, der Beginn mit Latein als erster Fremdsprache, der von der Telekom geförderte MINT-Bereich, die Gründung von Schülerfirmen, ein breit gefächertes Sport- und Musikangebot suchen hier ihresgleichen. Das alles wurde gelebt mit einem großartigen Engagement der Lehrerinnen und Lehrer, denen ich an dieser Stelle nur aus vollem Herzen danken kann. Der Gedanke, dass die Politik nichts ausrichten konnte (oder in Teilen offensichtlich auch nicht wollte), ist für mich nur schwer zu ertragen. Die undurchsichtige Rolle des Ordens beim Verkauf dieser Schule, lässt mich einmal mehr an der katholischen Kirche verzweifeln.

Klar ist: Wir müssen alles tun, um solche Entwicklungen in Zukunft zu verhindern. Und vielleicht - das wäre mein Traum - gelingt es uns, Nonnenwerth einst wieder aufbauen und die großartige Schultradition weiterführen zu können.

Ich danke jedenfalls dem Verein „Rettet Nonnenwerth“, der gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern, den Eltern und dem Lehrerkollegium einen beispielhaften mutigen Kampf zum Erhalt der Schule geführt hat und natürlich den Initiatoren und fleißigen Helfern des wunderbaren Schulfestes gestern. Ich habe das Programm und die vielen persönlichen Begegnungen sehr genossen. Das Fest soll künftig zum Erhalt der Schulgemeinschaft und der Nonnenwerther Familie regelmäßig stattfinden. Darüber und darauf freue ich mich.“